Starke Trends als Chance im Fondsgeschäft nutzen

Fondsinitiatoren blicken in eine spannende Zukunft. Änderungen in der Regulatorik und deren Umsetzung schaffen neue Trends im Bereich Asset Servicing. Neben der Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten kommen gleich mehrere Herausforderungen auf die entsprechenden Finanzdienstleister zu.

Allgemein | 18. Januar 2023
Autor: Annika Knoke

Alternative Anlagen, Tokenisierung sowie Smart Contracts, Blockchain und künstliche Intelligenz – das sind die wichtigsten Trends, welche die Fondsindustrie künftig fordern werden, ihr zugleich aber auch neue Chancen bieten. Gleich mehrere regulatorische Vorgaben weisen die Richtung: AIFMD II, OGAW VI, die Offenlegungsverordnung, das Gesetz zur Einführung von elektronischen Wertpapieren, das Fondsstandortgesetz mit der isolierten Umsatzsteuerbefreiung für die Management Fee bei Wagniskapitalfonds oder auch die Erweiterung des Anlagekatalogs von Spezial-AIFs um Kryptowerte. Ungebrochen bleibt dabei vor allem der Trend zu alternativen Anlagen wie Immobilien und Real Assets. Themen wie Immobilien, Infrastruktur, Private Equity, Mikrofinanz bleiben gerade für institutionelle Investoren ein attraktiver Renditetreiber und es lohnt sich, diese Anlageklassen weiter beziehungsweise differenzierter zu erschliessen.

In Luxemburg begleiten DZ PRIVATBANK und IPConcept ihre Kunden bereits seit 2007 im Bereich der alternativen Investmentfonds; sie haben dieses Geschäft kontinuierlich auf 13.4 Mrd. EUR per Ende April ausgebaut. Die DZ Bank in Deutschland hat ihre Position als führende Verwahrstelle von offenen Immobilienfonds mit der Übernahme der Verwahrstellenaktivitäten eines Mitbewerbers weiter gefestigt. Per 31. März 2021 verwahrte die DZ Bank ein Volumen von 60.6 Mrd. EUR in Immobilien- und Sachwertfonds – und die Nachfrage ist auch im Jahr 2021 hoch.

Tokenisierung und Smart Contracts

Die digitale Entwicklung wird auch in den nächsten Jahren eine Herausforderung und Chance für Kapitalverwaltungs-Gesellschaften und Verwahrstellen bleiben. Der Anspruch der DZ Bank-Gruppe – und somit der Initiative FONDSHAFEN – besteht darin, technologische Trends frühzeitig zu erkennen, für die Kunden nutzbar zu machen und Lösungsangebote in das bestehende Produkt-Portfolio zu integrieren.

Die DZ Bank-Gruppe unterhält als Beschleuniger für innovative Themen ein eigenes InnovationLAB und ist mit ihrer Beteiligung an der Abwicklungsplattform Finledger bereits seit einiger Zeit aktiver Partner einer Blockchain-basierten Plattform zur Abwicklung von Schuldscheindarlehen. Auch die Digitalisierung von Wertpapieren schreitet voran und die Ausführung eines Smart Derivative Contracts (SDC) für ein ausserbörsliches Zinsderivat wurde bereits gehandelt und abgewickelt.

Der Weg von der Verwahrung tokenisierter Assets über die Tokenisierung von Anteilscheinen bis hin zu komplett tokenisierten Sondervermögen ist noch weit und erstreckt sich über viele Einzelschritte.

Durchbruch für Blockchain-Technologie

Am 6. Mai 2021 erreichte die deutsche Finanzwelt ein Meilenstein beim Thema Blockchain: Der Bundestag verabschiedete nämlich das Gesetz zur Einführung von elektronischen Wertpapieren (eWpG). Somit können vorab Schuldverschreibungen durch Eintragung in ein durch einen Zentralverwahrer digital geführtes Register oder
auch durch die dezentrale Eintragung in ein auf Basis der Blockchain-Technologie geführtes Register papierlos begeben werden.

Daneben wurde das eWpG um die Möglichkeit der Einführung von Kryptofonds-Anteilen erweitert. Eine Fondsverwaltung über Blockchain-basierte Kryptowertpapier-Register ist somit keine Utopie mehr. Der Bundesverband Alternative Investments e.V. bezeichnet dies als «Durchbruch bei der Einführung von Kryptofonds in Deutschland». Ende April hat die DZ Bank die erste Investition eines Fonds von Union-Investment in ein digitales, auf einer Blockchain basiertes Wertpapier erfolgreich abgewickelt und einen von der Europäischen Investitionsbank begebenen Zero Bond in Verwahrung genommen. Bei der Transaktion arbeitete der einzige Asset Manager auf Käuferseite eng mit der Verwahrstelle DZ BANK zusammen.

Die Initiative FONDSHAFEN

Digitalisierung und Automatisierung bleiben weiterhin von entscheidender Bedeutung. Aktuell untersuchen alle Mitglieder der von der DZ Bank ins Leben gerufenen Initiative FONDSHAFEN für ihre Services rund um alternative Anlagen verschiedene Digitalisierungsmöglichkeiten.

Sie versprechen sich viel vom Einsatz künstlicher Intelligenz. Diese kann beispielsweise dabei helfen, die den Verwahrstellen übertragene Kontrollfunktion rund um Immobilienkauf- und Darlehensverträge noch besser wahrzunehmen. Das Verwahrstellengeschäft basiert sowohl auf der Ertrags- als auch Kostenseite zu grossen Teilen auf Skaleneffekten. Die Wirksamkeit dieser Effekte kontinuierlich zu überprüfen und zu optimieren, ist ein wichtiger Baustein, um dieses Geschäft profitabel und nachhaltig zu betreiben. Künstliche Intelligenz kann dabei in Zukunft eine ideale Ergänzung für die Spezialisten und Experten für Immobilien und alternative Anlagen sein.

Folglich hat sich die DZ Bank-Gruppe mit der Initiative FONDSHAFEN entschieden, die Verwahrstellen- und Asset-Servicing-Aktivitäten der DZ Bank, DZ PRIVATBANK sowie IPConcept gemeinsam anzubieten. Die Kunden können somit noch besser von der langjährigen Erfahrung als Full-Service-Anbieter und den Stärken aller drei Kooperationspartner bei den Themen Verwahrstelle, Service-KVG und Depotservice profitieren und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

Die DZ Bank-Gruppe zählt zu den grossen deutschen Anbietern mit insgesamt 439 Mrd. EUR an verwahrten Vermögenswerten in Fonds (Stand Ende März 2021).

Annika Knoke

Head of Key Accounting Germany
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